Ölpreis: Fördermaximum bereits überschritten ? Peak Oil

Berlin (pte/21.05.2008/17:00) –

Die weltweite Ölförderung hat mit großer Wahrscheinlichkeit das Fördermaximum bereits überschritten, wird noch weiter zurückgehen und ist Hauptursache für den Rekordanstieg des Ölpreises.

Dies ist das Fazit der Energy Watch Group in ihrer aktuellen Marktuntersuchung, bei der Daten zur globalen Erdölförderung verglichen und ausgewertet wurden.

Das Netzwerk aus Wissenschaftlern und Parlamentariern kommt dabei zu dem Ergebnis, dass Erdölvermeidungsstrategien Vorrang haben sollten, während die Senkung von Energiesteuern die Erdölverknappung nur weiter beschleunigen würde.

Auch sei die „Hoffnung auf das Platzen einer angeblichen Spekulationsblase“ vergeblich, sind sich die Experten sicher. In der Förderung von Biokraftstoffen sehen die Insider eine Notwendigkeit. Sowohl der Preis für leichtes US-Öl der Marke WTI als auch der Preis für die in Europa wichtigste Ölsorte Brent erreichten mit 130,5 Dollar je Fass einen neuen Rekordstand.

„Dass fallende Förderungen die Ölpreise anheizen, ist eine pauschale Aussage, die nur relativ Gültigkeit besitzt“

Vielmehr sollte auch berücksichtigt werden, dass die Altersablaufraten bestehender Ölfelder langsam ihrem Ende entgegen gehen. Deshalb sind Förderunternehmen mittlerweile dazu gezwungen, beispielsweise mit technisch aufwendigen Mitteln, geologisch anspruchsvoll und damit teuer neue Ölfelder zu erschließen“, sagt HSH-Nordbank-Analyst Andy Sommer im Gespräch mit pressetext.

Laut dem Experten seien es derzeit weniger die bestehenden Ölreserven der Welt, die die Preise nach oben treiben würden, als vielmehr die hohen Kosten für die Erschließung der neuen Regionen.

Aber auch die Kosten für Stahlbeton und andere zur Förderung nötiger Rohstoffe haben sich, wie auch die Steuer- und Abgabenlast in der Förderländern selbst, drastisch erhöht“, ergänzt Sommer.

Im Rahmen der Erhebung stellt die Energy Watch Group die düstere Prognose in Aussicht, dass die globale Ölförderung bis 2030 auf die Hälfte zurückgehen könnte.

Vor allem der zunehmend eigene Verbrauch in den wenigen verbleibenden Erdöl exportierenden Staaten würden die auf dem Weltmarkt verfügbaren Ölmengen noch schneller abnehmen lassen als die Förderung, so die Vorhersage.

Dieses Schreckensszenario sieht auch Josef Auer von der Deutschen Bank Research, da „mit Blick auf die Energieversorgung, zumindest was das Erdöl betrifft, die Zukunft schon hinter uns liegt“.

So seien die Prognosen über die Ölressourcen längst „kein Horrorgemälde pessimistischer Weltuntergangspropheten, sondern eine in den kommenden Jahren und Jahrzehnten ernst zu nehmende Verknappungsperspektive“.

Aufgrund der Ressourcen fordern die Wissenschaftler vorrausschauendes politisches Handeln, wobei sich auch Unternehmen schon jetzt auf die bevorstehende Zeit vorbereiten sollten, um die Übergänge möglichst effektiv zu gestalten. “

Eine Senkung der Energiesteuern würde die Erdölverknappung nur noch beschleunigen, da dadurch nur der Verbrauch angeregt würde“, unterstreicht Ralph Kappler von der Energy Watch Group gegenüber pressetext.

Auch sei ein Nachholbedarf bei der Biokraftstoffpolitik der deutschen Bundespolitik gegeben. Mit Blick auf die Versorgungsabhängigkeit sollten alle Anstrengungen unternommen werden, Biokraftstoffe nach vorn zu bringen, meint hingegen Axel Graf Bülow, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Freier Tankstellen.

Investitionen in Energieeinsparungen sollten somit erhöht und mehr in nachhaltig produzierte Biokraftstoffe gesteckt werden, ist sich Bülow sicher.

Aktuelle Schätzungen des Bundes der Energieverbraucher gehen von einem jährlichen Ölpreisanstieg zwischen 30 und 50 Prozent aus, damit sich die Nachfrage dem abnehmenden Angebot anpasst.

Vor dem Hintergrund der Rekordrally des Ölpreises scheinen sich Benzin, Diesel und Kerosin immer mehr zu Luxusgütern zu entwickeln.

Laut der Studie geraten nicht nur Unternehmen, sondern zunehmend auch die privaten Haushalte und Staatsbudgets der Importländer unter Zugzwang.

„Da Öl jedoch in Dollar gehandelt wird, schlägt der hohe Ölpreis hierzulande noch nicht so stark an den Tankstellen durch. Insofern hat Europa mit dem starken Euro noch ein Ass im Ärmel“, meint Kappler abschließend gegenüber pressetext.

 

Weltweiter Börsencrash: Deutschland geht das Gold aus

Frankfurt/Tokio/Einbeck (pte/08.10.2008/11:30) –
Die Furcht vor einer weltweiten Rezession sowie die massiven Kurseinbrüche an den internationalen Börsen treibt die Anleger scharenweise zu Gold.
Wie die Financial Times Deutschland berichtet, nehmen Goldhändler in der Bundesrepublik angesichts des Ansturms inzwischen keine Bestellungen mehr entgegen. So brauchen Käufer derzeit vor allem Geduld, um den wertvollen Rohstoff zu ordern. „Die Anfrage übersteigt bei weitem unsere Kapazitäten“, wird der Leiter der Berliner Filiale eines Edelmetall-Händlers, Heiko Ganß, von der Berliner Zeitung zitiert.
Zu einer ganz ähnlichen Einschätzung gelangt auch Ariane Lang, Kundenberaterin und Goldspezialistin bei der Sparkasse Einbeck, im Gespräch mit pressetext: „Die Nachfrage nach Gold boomt derzeit ungebrochen.
Sowohl Münzen als auch Barren halten sich die Waage. Kunden investieren ab 50 bis 100 Euro, nach oben hin sind jedoch keine Grenzen gesetzt.“
Die Verknappung zeichnet sich aber nicht nur vereinzelt, sondern inzwischen bundesweit bei Banken und Goldlieferanten ab.
Vor allem Goldbarren scheinen bei den Anlegern derzeit hoch im Kurs zu stehen. So beträgt die Lieferzeit für Goldbarren gegenwärtig zwischen zwei Wochen und einem Monat.
Der Run auf das Edelmetall hat sogar dazu geführt, dass die Nachfrage rund zehnmal so hoch ist, wie zu normalen Zeiten. Dies macht sich vor allem bei den anziehenden Goldpreisen bemerkbar. „Zu Jahresbeginn lag der Goldpreis schon einmal recht hoch. Danach gab es einen kleinen Einbruch, der aufgrund der immensen Nachfrage inzwischen aber zu einem kontinuierlichen Preisanstieg geführt hat“, so Lang weiter.
Von der Entwicklung profitieren laut der Expertin vor allem die Förderländer Afrika und Australien. Der Nachfrageboom bestätigt sich mit einem Blick auf die Preise. So verteuerte sich die Feinunze Gold, die 31 Gramm ausmacht, zuletzt um drei Prozent auf 881,30 Dollar.
Allerdings sollte berücksichtigt werden, dass dieser Preis vom letzten Hoch von mehr als 1.000 Dollar im März dieses Jahres entfernt ist.

Hintergrund für die Goldeuphorie ist das jüngste Szenario an den internationalen Börsen. Allein an der Tokioter Börse musste der schlimmste Absturz in der Geschichte registriert werden. Der Nikkei fiel heute, Mittwoch, zu Börsenschluss um neun Prozent. Damit erlebte die asiatische Börse ihren schlimmsten Tag seit dem „schwarzen Montag“ im Jahr 1987. Damals war der Nikkei-Index bis zum Ende des Handelstages um 14,9 Prozent gefallen.

Auch die Moskauer Börse bekam die Auswirkungen der Finanzkrise zu spüren und setzte den Aktienindex Micex bis kommenden Freitag vom Handel aus. In den ersten 35 Minuten fiel das Börsenbarometer um 14,35 Prozent in den Keller. Auch der Dax hat die Anfangsverluste ausgebaut und fiel um mehr als 4,5 Prozent.

Da die Anleger derzeit massenweise ihre Papiere abstoßen und in vermeintlich sichere Rohstoffe wie Gold investieren, werden Münzen und Barren bei deutschen Händlern zunehmend knapp. ,,